Nach dem üppigen Mittagessen fuhren wir ein wenig ausserhalb der Stadt in ein eher ländliches, dennoch gut bewohntes Gebiet wo sich plötzlich für uns ein über 10ha großes stillgelegtes Gelände präsentierte auf dem sich gleich zwei recht große Gebäude befanden. Eines davon wurde um 1900 erbaut und als Klinik genutzt. Die zum Teil recht aufwendige Bauweise wird vor allem unmittelbar unter dem Dach sichtbar, denn hier sind die ursprünglichen Balken- Konstruktionen, die einst von Hand erstellt wurden und sich bis ca 7 m über dem Boden erstrecken, teilweise sehr gut erhalten.
Im zweiten Weltkrieg nutzte die Wehrmacht das Gebäude als Lazarett, im späteren Verlauf änderte sich die Nutzung mehrfach. Zunächst ein orthopädisches Krankenhaus, dann ein Reha-Zentrum, bevor es 1992 endgültig geschlossen wurde. Das Haus weist eine recht gute Substanz auf, vermutlich weil die Inhaber einiges an Aufwand betreiben um der Verwitterung Einhalt zu gebieten, und den ungewünschten Gästen sicher auch. Dennoch macht der Zahn der Zeit auch hier keine Ausnahme.
Lange Flure mit zahlreichen Türen zu den Patientenzimmern, viele helle Fenster und großzügige Treppenhäuser bestimmen im Wesentlichen das Bild der unteren Geschosse. Die Imposante und zentral gelegenen Eingangshalle zeigt noch immer die Mühe, mit der die Klinik seinerzeit errichtet wurde. Die Zerstörung im inneren hält sich trotz des langen Leerstandes relativ in Grenzen. Zwar sind nahezu alle Metalle entfernt und die Scheiben meist eingeschlagen, jedoch ist der Zustand insgesamt erträglich. Einige wenige, schön anzusehende Graffiti schmücken hier und da eine Wand, diese zeigen sich aber von deutlich besserer Qualität, als das was man meist sonst in Lost Places vorfindet.
Das zweite Gebäude war für uns nicht von Interesse so verabschiedeten wir sehr zufrieden die beiden Berliner Kollegen Stefan und Steffen. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für eure Mühe und Zeit!!!
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