Ist doch toll, wenn man ab und an den Beruf und das Hobby verbinden kann, so war ich diese Woche wegen eines Auftrages auf Rügen. Da ich mit meiner Arbeit am frühen Nachmittag fertig wurde, konnte ich das perfekte Wetter nutzen und noch zwei sehr interessante „Lost Places“ bewundern.
Zunächst besuchte ich eine alte Ziegelei nahe eines kleinen Örtchens. Der Zugang ist, trotz des schlechten Zustandes der Gebäude, unproblematisch und es öffnet sich eine kleine Industrie-Welt- ideal für Urbexer, die hier voll auf ihre Kosten kommen. Zum Teil eingestürzt, von der Natur längst erobert, lässt sich aber noch sehr gut erahnen, wie die Arbeiter hier geschuftet haben. Stumme Zeugen der längst vergessenen Zeit sind die alten Werkbänke und Regale, die immer noch an Ort und Stelle scheinbar darauf warten wieder ihrer angedachten Aufgabe gerecht werden zu dürfen. Zudem vermitteln die großen Hallen noch heute einen Eindruck der Mengen an Ziegeln, die hier gefertigt wurden. Mein kurzer Besuch hat sich definitiv gelohnt!
Die Fahrt zwischen den beiden Plätzen nutzte ich mehrfach, um die herrlichen Farben der Insel in meiner Kamera zu verewigen. Das kräftige gelb der Rapsfelder bildete einen tollen Kontrast zu den grünen Bäumen und den strahlend blauen Himmel. Das aber wirklich mit einem Fotoapparat festzuhalten, gelingt nur mäßig.
Das zweite Ziel für mich war das Schloss „Dwasieden“ in Sassnitz. Hier lässt sich ein einem herrlichen Laubwald einiges entdecken. Jedoch nagt der Zahn der Zeit schon sehr kräftig an den Gebäuden, die nahezu alle eingefallen sind. Der Zugang ist meist verbaut, und das ist sicher auch gut so. Die wenigen zugänglichen Ruinen sind längst nicht mehr sicher und es ist besser diese nicht zu betreten. Dennoch ein tolles großzügiges Gelände mit lauter kleinen Geheimnissen.
Das Schloss wurde in den Jahren 1873 bis 1877 im Auftrag von Adolph von Hansemann, Inhaber der Disconto-Gesellschaft in Berlin und einer der reichsten Männer der Bismarckzeit, erbaut. Architekt des imposanten Herrenhauses war Friedrich Hitzig, ein Schüler von Friedrich Schinkel – jener Meister, der auf Rügen das Jagdschloss oder Leuchtturm am Kap Arkona konzipierte. Der Bau war angelehnt an die Bäderarchitektur, die für die Ostseeküste Vorpommerns prägend ist. Ein quadratisches, zweigeschossiges Schloss, an dessen Seiten sich Säulengänge befanden. Diese endeten in offenen, tempelartigen Pavillons. An den Eckseiten ragten Aussichtstürme mit pfeilerartig hervortretenden Wandstreifen empor.
Quelle und weitere Infos: https://inselzeitung.de/lost-places-auf-ruegen/
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